Januar 24, 2020

Lebenslange Weiterbildung

Wer ist verantwortlich für lebenslanges Lernen?

Aus liberaler Sicht ist die Antwort klar: Alle Menschen verantworten ihre Weiterbildung selbst. Doch so einfach ist es – wie so oft – im Detail nicht. Wir empfehlen daher im folgenden Policy Paper innovative und zukunftsgerichtete Massnahmen, welche den mannigfaltigen Herausforderungen gerecht werden.

 

Die Herausforderung(en).

Mit dem beschleunigten technologischen Wandel wird die Bedeutung von lebenslangem Lernen immer wichtiger. Die Rechtsordnung trägt dieser Veränderung noch nicht ausreichend Rechnung. Grosse Teile der Bevölkerung werden vom technologischen Wandel abgehängt. Besonders Personen aus bildungsfernen Schichten und niedrigen Einkommen oder aus schrumpfenden Branchen haben weniger Eigeninitiative und Möglichkeiten, sich weiterzubilden. Dies kann dazu führen, dass sich die Schere zwischen den oberen und unteren Einkommensschichten vergrössert.

 


 

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Ein zentraler Ansatz: Bildungspunkte.

Das glp Lab möchte diesen Herausforderungen mit verschiedenen Massnahmen begegnen. Zentrales Element ist der Aufbau eines Bildungspunktesystems, welches es erlaubt Aus- und Weiterbildung individuell mit dem individuellen Punktekonto zu finanzieren.

Während universitäre Ausbildungen bis zu 90% vom Staat bezahlt werden, liegt diese Schwelle bei nur 50% für eidgenössische Fachausweise/Diplome sowie Diplome der Höheren Fachschulen (HF). Diese tertiären Ausbildungen sollen alle durch die Bildungspunkte finanziert werden können.

Wer viele Bildungspunkte für die Erstausbildung genutzt hat, dem stehen weniger für die eigene Weiterbildung zur Verfügung. Diese Personen bezahlen aber schon heute ihre Weiterbildungen selber oder werden durch Firmen unterstützt. Wer eine tiefere oder keine Grundausbildung hat, kann dann im Gegenzug von freien Mitteln für die Weiterbildung aus dem persönlichen Bildungspunktekonto profitieren.

 

Massnahmen zur Verbesserung von Angeboten und Beratung.

Wir setzen auch auf der Angebotsseite an und schlagen verschiedene Massnahmen vor:

  • eine verbesserte Zusammenarbeit aller Institutionen im Bereich Weiterbildung
  • attraktive modularisierte Weiterbildungen
  • Digitalisierung der Weiterbildung

Zudem sollen Branchenverbände in Zusammenarbeit mit den relevanten Bundes- und Sozialämtern die durch den Strukturwandel veränderten Bedürfnisse nach Weiterbildungen monitoren und frühzeitig neue Weiterbildungsangebote entwickeln. Ausserdem müssen die Ausbildungen stärker modularisiert und digitalisiert werden, um spezifischere Fähigkeiten zu vermitteln und sie einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.

Der Staat sollte ein breites Beratungsprogramm anbieten, um Personen in gefährdeten Positionen rechtzeitig neu zu orientieren. Ziel dabei sollte sein, eine längere Arbeitslosigkeit zu vermeiden und rechtzeitig eine Umschulung zu antizipieren. Dieses Angebot richtet sich vor allem an Arbeitnehmer:innen in Branchen mit grossem Wandel, ältere Arbeitnehmer:innen und natürlich die Arbeitslosen selbst.

Darüber hinaus muss der Staat die Bevölkerung stärker für Weiterbildungen sensibilisieren und eine neue Kultur des lebenslangen Lernens schaffen. Dies kann durch öffentliche Kampagnen, Internetplattformen oder Veranstaltungen an Schulen geschehen.

Spannend? Dachten wir es uns. 👉 Lies im Policy Paper zum Thema weiter.

 


 

Der Auftaktevent im September 2019.

 

Das Team.

Wir danken den Projektleitenden Andrea Isler und Peter C. Meyer und dem gesamten Autorenteam mit David Besson, Martina Bühler, Janine Cartier, Claudio Di Pizzo, Angela Heldstab, Viviane Kägi, Andreas Kallmann, Jan Peschka und Stephan Rothmund für seine umfangreiche und wertvolle Arbeit.

 

👉 Download Policy Paper „Lebenslange Weiterbildung“