Die Schweiz 2050. Wir machen Zukunft.

Die Schweiz 2050. Wir machen Zukunft.

Die Welt – und damit auch die Schweiz – schlittert seit Jahren von einer Krise zur nächsten: COVID-19, der Krieg in der Ukraine, der Inflationsschock, die Strommangellage. Von der Politik wird viel Flexibilität und schnelle Antworten erwartet.

Dabei dürfen die langfristigen Perspektiven aber nicht zu kurz kommen. Welche Visionen hat die Schweiz? Wie soll unsere Gesellschaft in 30 Jahren aussehen? Die Schweiz war nie ein Land der grossen Revolutionen, sondern der kleinen aber stetigen Schritte. Nur, in welche Richtung?

 

Die Schweiz hat viel erreicht.

Während gewisse politische Diskussionen über Jahrzehnte aktuell bleiben (Einwanderung, Grenzen des Wachstums, Höhe der Steuern), entwickeln sich andere weiter. In der Schweiz stellt heute niemand mehr das Stimmrecht der Frauen in Frage. Niemand schlägt ernsthaft vor, einvernehmlichen Sex zwischen gleichgeschlechtlichen Erwachsenen zu verbieten. Kein Mensch möchte zur Sklaverei zurückkehren.

Diese Entwicklungen werden geprägt durch drei Elemente, die sich seit mehreren hundert Jahren, und besonders seit dem zweiten Weltkrieg, unausweichlich nach vorne bewegen: Technologie, Wohlstand und Bildung. Diese positive Entwicklung ist nicht von Natur gegeben: eine grössere Naturkatastrophe oder ein Weltkrieg könnten die Menschheit wieder und dunkle Zeiten zurückversetzen.

 

Darauf bauen wir: Technologie, Wohlstand und Bildung.

Solange diese Szenarien der Menschheit erspart bleiben, sind allerdings Technologie, Wohlstand und Bildung sich gegenseitig verstärkende Faktoren. Technologie bringt Wohlstand. Wohlstand bringt uns die Möglichkeit, immer mehr in Bildung, Forschung und Innovation zu investieren. Immer mehr Menschen mit mehr Bildung bringen immer neue Technologien hervor.

Dieser Effekt verursacht 4 langfristige gesellschaftliche und politische Trends, die auch weitergehen dürften:

  • Mehr Inklusion: Wohlstand und Bildung haben dazu beigetragen, Vorurteile abzubauen. Ungleichbehandlung vor dem Gesetz von Menschen aufgrund Ihrer Religion, Hautfarbe, Geschlecht, Sexualität oder anderem wurden in der Schweiz den letzten Jahrzehnten stark abgebaut oder komplett abgeschafft.
  • Mehr soziale Sicherheit: Wenn Menschen selber nicht mehr um das Überleben kämpfen müssen, wird Solidarität mit sozial schwächeren Menschen einfacher. Ein Netz an staatlichen Sozialversicherungen wurde aufgebaut und wird ständig ausgeweitet: AHV, Krankenkasse, Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaub, IV und vieles mehr.
  • Mehr Gewicht für Gesundheit und Leben: Die neuen technologischen Möglichkeiten verschieben unsere Erwartungen in Bezug darauf, was als  “normal” angesehen wird. Frühere Verletzte oder Tote werden nicht mehr in Kauf genommen. Während die Lebenserwartung der Menschen stetig steigt, verringert sich unsere Toleranz für Krankheiten und den Tod. Verkehrsunfälle haben um fast 90% abgenommen, aber die Verkehrsregeln werden laufend strenger. Gesundheitsschädliche Aktivitäten (z. B. Rauchen) werden immer stärker bekämpft. Umweltschäden nehmen aufgrund des Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum zum Teil noch zu, aber ihr Auftreten wird laufend durch strenge Regulierungen bekämpft.
  • Verlagerung der Gesetze auf einer höheren Ebene: Technologien haben die Distanzen auf der Welt verringert. Man kann innerhalb von wenigen Stunden fast überall auf der Welt reisen und innerhalb von Sekunden mit fast jedem Menschen kommunizieren. Mehr Reisen und Interaktion haben den Bedarf nach einheitlichen Regeln erhöht. Mehr denn je werden Fragen, die früher national gelöst wurden, international geregelt (u. A. in der EU, UNO, WHO), aber auch innerhalb von Staaten findet dieselbe Entwicklung statt.

 

Gehen wir die Themen der Zukunft an.

Gleichstellung der Frauen, Rentenreform, Klima oder Souveränität & Neutralität sind die aktuellen, aber auch die zukünftigen Debatten dieser Trends und dürften uns auch die nächsten Jahrzehnte beschäftigen. Die Stossrichtung ist unausweichlich, aber die Geschwindigkeit der Veränderung und Priorisierung der Themen können stark beeinflusst werden.

Was ist unsere Vision für die Schweiz 2050? Was sind unsere Prioritäten und wo muss sich etwas ändern? Wenn wir unser Land in die Zukunft führen wollen, brauchen wir eine klare Vision. Lasst uns diese Vision zusammen entwickeln.

 

 

Mikael Portmann ist Geschäftsführer eines Sportgeschäfts und Mitglied des Kernteams des glp labs.